Also von vorne:
Marie und ich sind gut in Dar es Salaam angekommen und
wurden von meiner Vorfreiwilligen am Flughafen abgeholt.
Als wir dann in unserem Hotel waren und was essen gehen wollten und einfach nur die Straße langgelaufen sind, mussten wir bereits feststellen, dass wir ganz schön „weiß“ sind. Mir persönlich ist diese Aufmerksamkeit noch sehr unangenehm, aber vielleicht gewöhnt man sich ja noch daran. Auf jeden Fall haben wir dann einen kleinen Imbiss gefunden und Pommes gegessen.
Busbahnhof Dar es Salaam
Mittwochs sind wir dann mit dem Bus von Dar es Salaam nach
Tanga gefahren (ungefähr 8 Stunden). In Tanga angekommen wurden wir von meinem
Gastvater abgeholt und nachdem unser ganzes Gepäck im Auto verstaut war, konnte
ich mir schon einmal einen kurzen Einblick in das Leben hier erhaschen. Tanga an
sich ist eine riesige Stadt und ich weiß noch nicht, wie ich mich hier alleine
zurechtfinden soll, da nicht jede „Straße“ einen Namen hat, bzw. für mich bis
jetzt noch alles ziemlich gleich aussieht. Bei meiner Gastfamilie angekommen,
haben wir erst einmal etwas gegessen (Reis, Pommes, Bohnen und Fleisch und
Fisch) und nachdem ich 2 mal erklären musste, das „Chicken“ für mich auch
Fleisch ist und ich auch keinen Fisch esse, wurde mein Vegetarier-Dasein
langsam akzeptiert. Unsere erste Nacht unter einem Mosquitonetz war dann auch super bequem, da ich in meinem Zimmer ein echt großes Bett habe.
Am Donnerstag sind wir dann zusammen mit Carlota (meiner
Vorfreiwilligen) zuerst in die Schule gefahren, in der ich ab dem 5. September
arbeiten werde. Alle sind super lieb gewesen und haben sich sofort mit uns
unterhalten. Nächsten Montag soll ich dann schon einmal zu einem Gespräch in die
Schule kommen um alles Weitere zu klären (welche Klassen ich übernehme und
welche Fächer ich unterrichten soll). Mit dem Dalladalla (Kleinbus mit 9/10
Sitzen, in den aber auch locker mal 15/16 Leute passen) sind wir dann weiter in
die Stadt rein zur Dispensary gefahren, wo Carlota auch gearbeitet hat, und
haben allen, die da waren mal „Hallo“ gesagt. Es ist schon ein komisches
Gefühl, wenn man auf Swahili angesprochen wird und nichts wirklich versteht,
geschweige denn antworten kann. Das muss unbedingt geändert werden! Danach waren wir noch
auf der Bank um Geld abzuheben. Das tansanische Geld sieht echt cool aus, mit
Elefanten auf dem 10.000 TZS Schein und einem Nashorn auf dem 5.000 TZS Schein.
10.000 Tansanische Schilling (entsprechen ungefähr 4 €) ist hier der größte
Geldschein, mit dem man aber auch viel kaufen kann. Anschließend sind wir noch ein
bisschen herum gelaufen und haben dann den Heimweg mit einem Bodaboda
angetreten. Bodabodas sind Motorräder, auf die man sich hinten draufsetzt. Einen
Helm hat man dabei nicht auf, aber obwohl die Straßenverhältnisse hier echt
nicht mit europäischen zu vergleichen sind, fahren alle doch relativ sicher.
Freitags sind wir dann noch einmal in die Schule gegangen
und haben mit den Kindern Macarena getanzt, was echt Spaß gemacht hat. Danach
waren wir bei einer Arbeitskollegin aus der Dispensary essen (es gab Nudeln) und haben uns noch
ein wenig unterhalten. Da es hier wirklich zwischen 18 und 19 Uhr schon wieder
dunkel wird und um 19 Uhr gefühlt komplette Dunkelheit herrscht, haben wir uns
dann auch wieder auf den Weg nach Hause begeben.
Und dann am Samstag begann unsere kleine Weltreise durch
Tansania…
Wir hatten am Abend zuvor erfahren, dass wir wegen unserem
Visum nach Singida müssen, da dort der Hauptverantwortliche für die
Freiwilligen-Visa wohnt, und Originaldokumente sowie unseren Pass brauchte.
Also sind wir Samstagmorgen/-nacht um 4:30 aufgestanden, um den Bus um 5:30 zu
nehmen. Wir saßen daraufhin den ganzen Tag (14 Stunden) im Bus auf dem Weg nach
Singida. Als wir dann aber ankamen und Richard (Mentor, der auch auf unserem
Vorbereitungsseminar war) und auch 4 der anderen Tansania-Freiwilligen sahen,
war alles nur noch halb so schlimm und wir haben gemeinsam viel erzählt und
schon ein paar Erfahrungen ausgetauscht. Bis 1 Uhr nachts haben wir dann aber
alle noch zusammen gesessen und die ganzen Dokumente ausgefüllt (meine
Passnummer kann ich mittlerweile auswendig).
Dafür hatten wir am Sonntag alle super viel Spaß zusammen.
Wir sind in Singida auf Felsen geklettert, am See entlang spaziert und
gemeinsam Bajaji gefahren. Es war wirklich ein tolle Aussiecht von den Felsen
auf Singida und auch am See saßen wir lange und haben einfach die Aussicht
genossen. Bajaji ist das 3. Fortbewegungsmittel, mit dem man irgendwie überall
hinkommt. Man kann es mit den Thailändischen oder Indischen TukTuk´s
vergleichen (Eine Art Mischung aus Dalladalla und Bodaboda ). Auf jeden Fall
hatten wir viel Spaß und es war toll die anderen wiederzusehen.
Felsen mitten in Singida |
Ausblick von den Felsen |
Ein Bajaji - zumindest von hinten |
Ausblick auf den See |
Ein See mitten im trockenen Afrika |
Gruppenfoto; 6 von 9 Freiwilligen |
Nachdem wir dann also unsere Pflicht in Singida erfüllt
hatten, mussten wir wieder die Heimreise antreten, d.h. wieder 14 Stunden
Busfahrt nach Tanga. Ich habe versucht zu schlafen, was auch am Anfang
relativ gut funktioniert hat und habe danach einfach mein Buch fertiggelesen.
Die ganze Busfahrt über kamen wir aber auch an unglaublichen Landschaften
vorbei, die das Ganze etwas angenehmer gemacht haben.
Naja, nach 14 Stunden kamen wir dann wieder in Tanga an und
ich bin froh endlich wieder in „meinem“ Bett zu liegen.
Die erste Woche war also bis jetzt schon echt gut und ich
bin gespannt, was noch so passiert in den nächsten Tagen/Wochen/Monaten.
Liebe Grüße aus Tanga
Theresia
Achso, Mzungu heißt sowas wie „Weißer“ und man bekommt es
doch schon ab und zu zuhören…
Hallo Theresia,
AntwortenLöschenes freut mich, dass ihr gut angekommen seid und scho so viele und vor allem positive Eindrücke und Erlebnisse hattet. Bin gespannt was du noch so alles berichten wirst.
Gruß Steffi