Auch wenn ich jetzt schon fast 2 Wochen hier bin, war ich
tatsächlich gestern dann das erste Mal alleine unterwegs. Bisher waren Marie
und ich immer zusammen und haben alles gemeinsam gemacht, aber wie ich schon
geschrieben habe, liegen unsere Projektstellen und auch Wohnorte doch etwas
weiter auseinander.
Am Mittwochnachmittag haben wir uns daher gemeinsam auf den
Weg in die Berge gemacht, da Marie ja auch einmal bei ihrer Gastfamilie
ankommen will/sollte. Nach 3,5 Stunden „Coster“-Fahrt, mit natürlich mehr
Menschen im Bus als Sitzplätze vorhanden, hat uns unser Projektleiter David in
Soni abgeholt. Wir sind dann zu seiner Mutter gefahren, bei der Marie erst
einmal bleiben sollte und wo auch die Vorfreiwillige gewohnt hat. Der Weg
dorthin ist ein echtes Abenteuer! Es geht Auf und Ab, schnell um die Kurve und
von den „Schlaglöchern“ will ich gar nicht erst anfangen. ABER, wir sind gut
angekommen!
Als Marie und ich dann unser vorläufiges Zimmer bezogen
hatten, konnten wir die tolle Aussicht und die schöne Landschaft genießen. Da
David´s Mutter kein Wort Englisch kann, wurden die gemeinsamen Stunden mit ihr
sehr interessant. Doch gerade hier zeigt sich, dass Körpersprache, Mimik und
Gestik (und zur Not halt Hände und Füße) viel bewirken können.
Die Außen-Kochstelle |
Hier gibt es kein "auf mittlerer Stufe"... Entweder ganz oder garnicht!
Am nächsten Morgen sind wir dann mit David zum Workcamp
gefahren. Das Workcamp bilden 10 deutsche Freiwillige und, soweit ich mich
recht erinnere, 10 tansanische Freiwillige. Für 3 Wochen waren alle zusammen in
einem kleinen Ort nahe Mbelei untergebracht und haben zusammengearbeitet
(Steine für ein Jugendbildungszentrum gemacht). Wir fuhren also zusammen zu
deren Arbeitsstelle und da wir schon einmal da waren, durften wir natürlich auch
sofort mithelfen. Obwohl wir darauf eher nicht vorbereitet waren, hatten wir
viel Spaß und haben den restlichen Tag miteinander verbracht, uns unterhalten
und gespielt.
Da wir am Freitag nichts Anderes zu tun hatten, sind Marie
und ich wieder mit David zum Workcamp gefahren. Nachmittags haben wir dann
allerdings Maries eigentlicher Gastfamilie einen Besuch abgestattet. Es stellte
sich heraus, dass ihr Zimmer doch schon fertig war (es gab wohl noch
Reparaturen zu tätigen, weshalb sie erst 3 Wochen bei David´s Mutter bleiben
sollte). Kurzerhand sind wir 2 Stunden später dort eingezogen und hatten einen
tollen Abend mit Maries endgültiger Gastfamilie.
Marie und Ich beim Frühstück. Wobei ich es eher Brunch nennen würde, wenn es Pommes gibt... |
Nach dem ganzen Hin und Her, den tollen Momenten zusammen
mit den anderen Deutschen und der unvergesslichen Anfangszeit mit Marie
zusammen, hieß es dann doch erst einmal Abschied nehmen, denn schließlich
musste ich ja wieder zurück nach Tanga. Auch wenn es wirklich schade ist, dass
Marie und ich doch so weit voneinander weg sind, können wir uns ja dennoch
jeder Zeit besuchen und natürlich telefonieren.
Ab da gingen wir also mit einem Mal getrennte Wege, und ich musste mich alleine
nach Tanga zurück durchschlagen.
Der Weg an sich ging, und ich hatte einen echt netten und
sicheren Bodaboda-Driver, der mich zurück nach Soni zum “Busbahnhof“ gebracht
hat, trotzdem werde ich mich wohl daran gewöhnen müssen, sofort und überall
angesprochen zu werden, sobald ich den Bus oder sonst etwas verlasse und
alleine auf der Straße unterwegs bin.
Nach 4 Stunden und einer etwas unbequemen Busfahrt war ich
dann wieder in Tanga angekommen und mein Abenteuer hier kann nun so richtig
losgehen.
Es ist doch komisch, nach der gemeinsamen Zeit plötzlich
alleine zu sein. Alleine in der Gastfamilie, alleine in Tanga, zu wissen morgen
alleine zur Schule gehen zu müssen und sich nur durchs Handy oder halt am
Wochenende mal zu hören oder zu sehen...
Aber das haben schon viele vor uns geschafft, und daher bin
ich optimistisch, dass man sich daran gewöhnt und freue mich auf meinen Alltag,
die Arbeit mit den Kindern und alles, was noch vor mir liegt.
Also dann, bis demnächst
Liebe Grüße
Theresia
Der "Hof" bei David´s Mutter |
Viele Bäume und tolle Ausblicke (bei Sonnenschein unbeschreiblich schön) |
Das war währen der Autofahrt. So gut man eben ein Bild dabei machen konnte :) |