Montag, 16. Januar 2017

5. Monat - Zwischenbilanz

Unglaublich, da ist man mal kurz im Urlaub und schon muss man eine Zwischenbilanz auslassen und ich finde es erstaunlich, wenn man sich überlegt, dass seit der letzten dann schon ganze 2 Monate vergangen sind. Gerade wenn man unterwegs ist, viel Neues erlebt und sieht und man von tollen Menschen umgeben ist, vergeht die Zeit nochmal schneller. 

Dafür gibt es jetzt doch einmal etwas Anderes zu schreiben:

  • Gesundheit
Nach 5 Monaten kann ich leider nicht mehr sage, dass es mir bisher nur gut ging. Gerade in den letzten Tagen auf Sansibar und Anfang der letzten Woche ging es mir doch mal etwas schlechter, ich hatte Bauch- und Kopfschmerzen und die unzähligen Tabletten die ich zum Glück dabeihatte, haben sich bezahlt gemacht. Jedoch war auch das nach einigen Tagen schon wieder vorbei. Trotzdem bin ich in der letzten Woche dann das erste Mal hier ins Krankenhaus gegangen und obwohl es mir schon wieder deutlich besserging, hatte ich doch so meine Bedenken, denn ich habe (gerade auch im Urlaub) viele interessante und ein Stück weit auch beängstigende Geschichten von anderen Freiwilligen über die afrikanischen Krankenhäuser gehört. Dennoch lief bei mir alles gut und ich habe weder Malaria noch Typhus (den Typhus-Test wollte ich zwar gar nicht machen, aber schaden kann es ja nicht ). Bis auf eine Erkältung und vielleicht einer Woche Unwohlsein hatte ich zum Glück bis jetzt noch nichts Größeres und allgemein gesagt geht es mir immer noch gut.

  • Das mit dem Verkehr
Die meiste Zeit der letzten 2 Monate habe ich zwar im Bus verbracht, aber ich bin auch froh, dass ich da sagen kann, dass ich immer noch keinen Unfall hatte. Bis auf ein/zwei kleinere Buspannen (Reifenwechseln und das Treibstoffproblem) waren die ganzen Kilometer zwar anstrengend aber ich bin gesund und heil an all meine Ziele gekommen. Ansonsten bin ich jetzt schon gespannt, wie es in Deutschland mit dem Rechtsverkehr wieder laufen wird… Nach 5 Monaten habe ich mich doch sehr an den anderen Verkehr gewöhnt, steige automatisch auf der linken Seite ein und gucke auch zuerst nach rechts, wenn ich die Straße überquere. Im Urlaub bin ich dann doch tatsächlich in einen Bus eingestiegen, der die Tür auf der rechten Seite hatte und ich habe mich lange gewundert, was mir so komisch an diesem Bus vorkommt, bis mir aufgefallen ist, dass es ein „richtiger“ Bus ist, so wie ich es 18 Jahre lang aus Deutschland gewohnt war.

  • Sonne und Sonnenbrand
Die erste große Sonnencremetube ist leer :) ! Naja daran ist auch einfach Sansibar und der Urlaub in Mwanza schuld, denn wenn man den ganzen Tag draußen oder dann sogar am Strand ist, muss man sich doch jeden Morgen überwinden und erinnern die Creme auf die eh schon klebende Haut aufzutragen (auch wenn ich oft genug davon überzeugt war, dass die Creme 2 Minuten später wieder abgeschwitzt ist!). Dank der morgendlichen Überwindung hatte ich dann auch bis auf einmal auf den Schultern eigentlich nicht wirklich Sonnenbrand.
Dennoch ist die ständige Hitze und vor allem die Sonne (die hier doch nochmal ein ganzes Stück stärker strahlt als ich es aus Deutschland kenne) auch sehr anstrengend und an manchen Tagen echt schlauchend. Aber ab Ende Februar soll es dann auch schon wieder ein bisschen kühler werden (ich werde berichten, wie stark es tatsächlich abkühlt…) und ich freu mich jetzt schon wieder auf die deutschen Jahreszeiten. 

  • Die Sache mit der Arbeit
Ehrlich gesagt hatte ich mich schon sehr auf das neue Jahr gefreut, da ich jetzt im Januar endlich mit meiner Arbeit in der Krankenstation anfangen sollte. ABER: schreibe in Afrika niemals einen Termin fest in deinen Kalender, es kommt (meistens) eh anders. Kurz bevor wir nach Sansibar gefahren sind, habe ich eine Nachricht von meinem Projektpartner erhalten, dass die Krankenstation schließen muss, da der Grundstücksbesitzer sein Land zurückhaben möchte.
Ich hatte mich schon gefreut euch heute von meiner ersten Woche dort erzählen zu können. Leider kann ich jetzt nur berichten, dass ich die letzte Woche eigentlich kaum etwas gemacht habe. Dennoch ist mein Projektpartner schon auf der Suche nach einer Alternative und ich bin relativ zuversichtlich, dass er bald etwas findet und ich endlich meine erhoffte Arbeit hier beginnen kann. Ich halte euch darüber natürlich auf dem Laufenden :).

So, das war es dann mal wieder mit der Zwischenbilanz für diesen Monat. 

Auch wenn ich noch mehr als die Hälfte vor mir habe, kommt mir die noch verbleibende Zeit mit einem Mal gar nicht mehr so lange vor. Das mit dem Zeitgefühl ist eh so eine Sache, im einen Moment ziehen sich manche Tage und Wochen unendlich und im nächsten Moment verfliegen die Minuten und Stunden und man schaut zurück und fragt sich, wo die letzten 5 Monate eigentlich geblieben sind. Solche verwirrenden Gedanken kommen zustande, wenn man den ganzen Tag nichts zu tun hat :).

Euch einen guten Start in die neue Woche und liebe Grüße

Theresia

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